In unserem letzten Beitrag Blacklisten im E-Mail Marketing sind wir darauf eingegangen, was Blacklisten sind und wie Sie eine Eintragung Ihrer Mailserver auf diesen verhindern können.
In diesem Artikel möchten wir uns auf die verschiedenen Blacklisten Betreiber fokussieren und Ihnen die vertrauenswürdigsten aufzeigen.

Die verschiedenen Blacklisten Betreiber

Weltweit gibt es viele hunderte Blacklisten Betreiber. Denn jeder Mensch kann, auf Grund der nicht vorhandenen internationalen Richtlinien und Bestimmungen eine Blackliste betreiben und veröffentlichen. Und genau hier wird es für viele Newsletter Versender schwierig. Wie kann man die guten bzw. relevanten von den unwichtigen Blacklisten unterscheiden? Auf den ersten Blick ist dies eigentlich nicht möglich denn die meisten E-Mail Provider verschweigen welche Blacklisten aktiv in der Benutzung sind.
Dennoch haben sich durch langjährige Erfahrungen und Tests bestimmte vertrauenswürdige und relevante Blacklisten etabliert. Einige der bekanntesten sind vor allem:

Aber auch Blacklisten wie SURBL oder URIBL nehmen immer mehr an Bedeutung zu. Dennoch lässt sich nicht zu 100% sagen, welcher E-Mail Service Provider welche genauen Blacklists benutzt. Die genannten Blacklists sollten Sie jedoch im Auge behalten und versuchen Ihre Mailserver von diesen Listen fernzuhalten.

Praxistest: Google Mail

Welche Auswirkungen kann der Eintrag auf einer der oben genannten Blacklisten haben? Dieser Frage hat sich ReturnPath gestellt und den Praxistest gemacht.
Getestet wurde die Posteingangsrate bei Gmail mit den folgenden Blacklists:

  • cbl.abuseat.org
  • dnsbl.ahbl.org
  • pbl.spamhaus.org
  • sbl.spamhaus.org
  • xbl.spamhaus.org
  • psbl.surriel.com

Die Auswertung zeigt sehr unterschiedliche Ergebnisse. Spitzenreiter mit einer Verringerung der Posteingangsrate von ca. 58% ist die PBL Blackliste von Spamhaus. Auf dem zweiten Platz zeigt sich keine Veränderung. Auch hier ist eine Blackliste von Spamhaus, die SBL Blackliste, mit einer Reduzierung von ca. 21% ersichtlich.
Danach ist von der Verringerung der Posteingangsrate erst einmal eine große Lücke. Mit ca 4% Verringerung folgen die Blacklisten xbl.spamhaus.org und cbl.abuseat.org.

Dieser Praxistest zeigt, das zumindest bei Google Mail ein hoher Wert auf die Blacklisten von Spamhaus gelegt wird. Sollten Sie nun auf sämtliche Blacklisten von Spamhaus kommen, kann dies Ihre Posteingangsrate schnell einmal um mehr als 50% reduzieren.

Unterschiede: Saison, Wochentage, Länder

Auch im Blacklisten Bereich gibt es sehr viele Unterschiede und Schwankungen. Besonders viele neue Blacklisten Einträge gibt es in der Vorweihnachtszeit. Da jedes Unternehmen die Interessenten mit exklusiven Weihnachtsangeboten locken möchte, ist dort das Versandaufkommen immer besonders hoch. Zusätzlich zeigt sich, dass besonders viele Blacklistings zwischen den Wochentagen Mittwoch und Freitag auftauchen.
Im Vergleich der verschiedenen Länder, wer am häufigsten auf einer Blackliste erscheint, ist Deutschland sowie auch die USA mit 22% im Mittelfeld. Länder wie Frankreich mit 52% oder einer der Spitzenreiter Brasilien mit 79% fallen dabei besonders auf.

Fazit

Es ist nicht einfach sich mit den vielen verschiedenen Blacklisten zurechtzufinden. Behalten Sie besonders die von uns genannten Blacklisten im Auge. Dennoch sollten Sie auch andere Blacklisten nicht vernachlässigen. Benutzen Sie für die Analyse Ihrer Mailserver am Besten ein Tool welches die verschiedensten Blacklisten abfragt.
Sollten Sie mit Ihren Mailservern auf einer Blackliste gelandet sein, sollten Sie schnell reagieren um diese Einträge zu entfernen. Denn wie im obigen Beispiel von Google Mail können die Einträge die Posteingangsraten Ihrer E-Mail Marketing Kampagnen und Newsletter drastisch reduzieren.

Update 08.01.2015:
Am 07.01.2015 wurde die Blackliste „dnsbl.ahbl.org“ offiziell abgeschaltet.